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Das Umkehrdach: Werthaltigkeit durch Einlagigkeit

20.01.2013 - Als genormte Anwendung nach DIN 4108 steht das Umkehrdach für hohe Qualität bei der Dämmung von Flachdächern. Voraussetzung ist jedoch, dass der Dämmstoff einlagig eingebaut wird. Denn nur so kann das Dach bei trockener Witterung vollständig abtrocknen und langfristig den Wärmeschutz gewährleisten. Die JACKODUR Produkte von JACKON Insulation ermöglichen dabei effektive Dämmstoffdicken – auch bei einlagiger Verlegung.

Der Aufbau eines Umkehrdachs ist bekannt: Dämmplatten aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS) werden auf einer abgedichteten Dachfläche ausgelegt, mit einem Vlies als Rieselschutz abgedeckt und anschließend von oben gegen Windsoglasten beschwert, beispielsweise mit einer Kiesschüttung. Dass dabei das Dämmmaterial der Feuchtigkeit ausgesetzt wird, ist dank der robusten Eigenschaften von XPS unproblematisch. Wird zudem ein wasserableitendes Vlies wie das JACKODUR Dachvlies WA eingebaut, entfällt gemäß der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung Z-23.31-1540 sogar der in der DIN 4108 bei Umkehrdach-Konstruktionen vorgesehene Zuschlag auf den U-Wert, da nahezu kein Wasser mehr bis zur Abdichtungsebene durchdringt. Eine solche Dachkonstruktion wurde zum Beispiel bei einem neuen Gebäude der Sana Hanse Klinik in Wismar realisiert. Auf dem Dach des zweigeschossigen Flachbaus mit 88 Betten für den stationären Aufenthalt psychisch erkrankter Erwachsener wurden nach dem Umkehrdachprinzip JACKODUR KF 300 Standard SF Dämmplatten in einer Dicke von 220 Millimetern verlegt. Nach der Abdeckung mit dem wasserableitenden Dachvlies erhielt das Dach eine Kiesschüttung. Der U-Wert liegt bei lediglich 0,168 W/(m²•K), ein U-Wert-Zuschlag entfällt.

Einlagige Verlegung für zuverlässig gesicherte Bauphysik

Ein weiteres Charakteristikum beim Dachaufbau des Klinik-Gebäudes ist die einlagige Verlegung des Dämmstoffs, wie sie in der DIN 4108 vorgesehen ist. Auf diese Art der Verlegung beziehen sich zudem alle positiven Langzeiterfahrungen des Umkehrdachs, denn sie bietet deutliche Vorteile gegenüber der erst seit kurzem zugelassenen mehrlagigen Verlegung des Dämmstoffs. Werden mehrere Platten übereinander ausgelegt, entsteht zwischen den Dämmstoffschichten eine Fuge. In ihr kann sich Feuchtigkeit sammeln, die dann wie eine Dampfbremse wirkt. Der Wasserfilm ist nicht mehr diffusionsoffen, sodass selbst bei niederschlagsfreier Witterung die Dachkonstruktion nicht komplett abtrocknet. Im Lauf der Jahre sammelt sich so in der unteren Dämmstoffschicht immer mehr Feuchtigkeit an, durch die sich die Dämmwirkung entscheidend verschlechtert. Für die mehrlagige Verlegung des Dämmstoffs im Umkehrdach gelten daher strenge Vorgaben: Bis zu einer Dämmdicke von 200 Millimetern muss weiterhin einlagig gedämmt werden, die Mehrlagigkeit ist erst ab 220 Millimetern zulässig. In diesem Fall muss die erste Lage aus einer 120 Millimeter dicken Platte bestehen. Die mehrlagige Verlegung ist zudem nur in Verbindung mit einem wasserableitenden Dachvlies erlaubt. Dennoch kommt es bei einem bekiesten Umkehrdach zu einem Feuchtezuschlag von +3 mW. Befahrbare Umkehrdächer, die als Parkplatz dienen, dürfen generell nur einlagig gedämmt werden.

Multilayer-Technik ermöglicht effektive Dämmdicken

Um die Vorteile der Einlagigkeit zu nutzen und trotzdem effektive Dämmdicken zu ermöglichen, hat JACKON Insulation die Multilayer-Technik entwickelt. Wie bei Leimholzbindern werden bei dieser patentierten Methode mehrere XPS-Platten vollflächig zu einer homogenen Dämmplatte verklebt. So sind Dämmstoffdicken bis 320 Millimeter möglich. Trotz Verklebung bleibt die Platte diffusionsoffen und zeigt bei der Feuchteaufnahme dieselben Eigenschaften wie eine Einzelplatte. Auch beim Klinik-Gebäude in Wismar kamen Multilayer-Platten zum Einsatz.

Arbeiten der Dachabdichtung wird minimiert

Neben dem hohen Dämmwert profitiert die Sana Hanse Klinik von einem weiteren Vorteil des Umkehrdaches: der längeren Lebensdauer der Dachabdichtung. Nicht nur, dass der Dämmstoff die unter ihm liegende Dichtungsschicht physisch vor mechanischen Schäden schützt, er reduziert auch das Arbeiten der Dichtmaterialien aufgrund jahreszeitlich bedingter Temperaturschwankungen. So herrschen bei einem bekiesten Umkehrdach wie in Wismar an der Abdichtung im Winter etwa 5 und im Sommer etwa 30 Grad Celsius – ein Temperaturunterschied von 25 Grad Celsius. Bei einem bekiesten Warmdach liegt der Temperaturbereich bei 50 Grad Celsius und damit doppelt so hoch. Diese Schwankungen führen unweigerlich zu einem starken Zusammenziehen und Ausdehnen der verwendeten Werkstoffe und können auf lange Sicht zu Materialermüdung führen. Ein Phänomen, das durch die Flachdachdämmung im Umkehrdachprinzip nach DIN 4108 ausgeschlossen ist.

 

 

 

 

 

 

 

Bilder zur Meldung

  • Das Umkehrdach: Werthaltigkeit durch Einlagigkeit
    Bild 1 / 3: Hanse Klinikum Wismar. Das Dach des Hanse-Klinikums Wismar wurde nach dem Umkehrdachprinzip gedämmt.
  • Das Umkehrdach: Werthaltigkeit durch Einlagigkeit
    Bild 2 / 3: Einlagig können die Dämmplatten im Umkehrdach mit einem normalen Vlies abgedeckt werden, bei mehrlagiger Verlegung muss es ein wasserabweisendes Vlies sein.
  • Das Umkehrdach: Werthaltigkeit durch Einlagigkeit
    Bild 3 / 3: Bei der Ausführung eines Umkehrdachs werden XPS-Dämmplatten auf der Dachabdichtung ausgelegt, mit einem Vlies abgedeckt und anschließend beispielsweise mit einer Kiesschüttung beschwert.

Ihr Ansprechpartner

Helena Platte
Marketing/Public Relations
+49 (0) 5204 99 55 330